Ghana – ein Land voller Gegensätze
Ghana liegt an der westafrikanischen Küste zwischen den Ländern Elfenbeinküste im Westen, Togo im Osten und Burkina Faso im Norden. Das afrikanische Land kann gegensätzlicher nicht sein.
Ghana ist ein tropisches Land und kennt keine Jahreszeiten.
Hier gibt es lediglich einen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit. Gleich lange Tage und Nächte („Tag-und-Nacht-Gleiche“) bestimmen das Leben. Auch das Klima ist zweigeteilt: zum Einen gibt es den feuchten Süden mit seinen immergrünen und regengrünen Regenwaldgebieten und zum Anderen den trockeneren Norden mit seiner Baumsavanne, Strauchsavanne und der Grassavanne.
Ghana erlangte als erstes afrikanische Land 1957 die Unabhängigkeit
Seit 1992 hat Ghana eine stabile Demokratie. Präsident John Agyekum Kofuor wurde 2000 demokratisch gewählt und im Jahr 2004 in seinem Amt bestätigt. Ghanas wichtigste Einkommensquelle ist der Export von Gold, Kakao und Edelhölzern.
Das durchschnittliche Pro-Kopfeinkommen liegt bei etwa einem $1 pro Tag.
Die meisten Menschen leben von der Landwirtschaft oder der Fischerei. Es gibt öffentliche und private Schulen. Da die öffentlichen Schulen jedoch nicht genügend Platz haben, müssen viele Kinder auf private Schulen ausweichen. Vor einigen Jahren wurde die neunjährige Schulpflicht eingeführt, doch viele Eltern können das Schulgeld für ihre Kinder nicht bezahlen, da die öffentlichen Schulen ab der siebten Klasse kostenpflichtig werden. Mit 79 verschiedenen Sprachen und Idiomen ist die Sprachvielfalt recht groß. Die Amtssprache ist Englisch. Die meisten Ghanaer wachsen bereits vor ihrem Schulbesuch mehrsprachig auf und lernen dann in der Schule noch die lokal dominierende Sprache Akan (80 Prozent) und/oder Englisch (70 Prozent). Nicht selten sprechen Ghanaer drei bis fünf Sprachen fließend. Viele Sprachen Ghanas werden zu den „sterbenden Sprachen“ Afrikas gezählt, da die Zahl der Sprecher kontinuierlich abnimmt. Zusätzlich wird der französischen Sprache ein immer höherer Stellenwert eingeräumt.
Trotz der Sprachvielfalt sind 60% der Bevölkerung Analphabeten.
Im Norden Ghanas und auf dem Land ist die Analphabetenrate am höchsten. Frauen nehmen in der ghanaischen Kultur eine selbstbewusste prägende Stellung ein. Über 80 % der ghanaischen Frauen sind neben ihrer eher traditionellen Rolle in den Familien erfolgreich beruflich tätig. Nicht selten haben sich Frauen als Händlerinnen, Näherinnen oder Köchinnen einer der vielen Straßenküchen ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit erarbeitet.
Die traditionelle Musik hat immer noch ihren Platz in der Gesellschaft.
Vor allem in den Dörfern und zu traditionellen Festen in den Städten wird die Trommelkunst hoch geschätzt. Häufig wird zu traditioneller Musik auch getanzt. Die traditionelle ghanaische Musik greift auf ihre eigenen Musikinstrumente zurück. So werden im Norden eher Balaphon oder Xylophon gespielt, im Süden sind Rhythmusinstrumente wie Zimbeln, Klappern und Trommeln zu finden.
Die Trommelmusik und der Trommelbau sind wesentlicher Bestandteil der traditionellen Musik. Trommeln waren in der Geschichte in viele wichtige Lebensbereiche integriert. So wurden Trommeln in Kriegen eingesetzt um die eigenen Leute anzufeuern und auf die Ereignisse einzustimmen. Ebenso dienten sie lange vor dem Telefon als Nachrichten- und Verständigungsmedium über lange Entfernungen hinweg. Bei gesellschaftlichen Anlässen wie Festen und Feiertagen, Inthronisationen, Initiationsriten und religiösen Ereignissen, aber auch bei familiären Festen und Feiern wie Hochzeiten oder Beerdigungen spielten und spielen Trommler eine Rolle. Durch diese breite Einsetzbarkeit der Trommel erreichte ein Trommler einen gewissen Status in der traditionellen ghanaischen Gesellschaft. Die Position eines Trommlers, wenn auch nur im Familienkreis auf einem Fest, ist angesehen und respektiert.
Über Dormaa-Ahenkro, dem Sitz der Partnerorganisation
Dormaa-Ahenkro ist ein kleines Städtchen mit ca. 70 000 Einwohnern, sieben Kilometer von der Grenzen zur Elfenbeinküste entfernt.
Die Stadt ist am öffentlichen Stromnetz angeschlossen und auch die Wasserversorgung ist ausreichend. Ca. 80% der Bevölkerung von Dormaa ist an dieses Stromnetz angeschlossen, nur 20% haben hingegen fließendes Wasser in ihrem Haus. Sie müssen sich Wasser zum Kochen und Waschen von öffentlichen Brunnen oder Wasserreservaten holen.
Die Menschen leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Zu ihren Spezialgebieten gehören Geflügel, Kakao, Kaffee, Vieh, Teakholz und Gemüse.
Dormaa-Ahenkro besitzt etwa 6 öffentliche Schulen, 25 private Schulen sowie eine Secondaryschool (vergleichbar mit dem College in England oder der Highschool in den USA). Seit 50 Jahren gibt es ein Krakenhaus in Dormaa. Darüber hinaus einige kleine Gesundheitsstationen die auch in die umliegenden Dörfer fahren, erste Hilfe leisten und die Kranken besuchen. Das Krankenhaus hat 4 Ärzte und wird von einer holländischen Organisation in Utrecht unterstützt.