«Ich weiß es nicht.» «Dann google doch!»
In Deutschland kamen im Jahr 2011 auf 100 Haushalte mehr als 160 Mobiltelefone*. Selbst in Ghana haben viele Menschen mehr als ein Handy. Dort ist es genauso ein Statussymbol wie hier. Jeder möchte ein Smartphone haben und viele haben es bereits. Es stellt sich also gar nicht so sehr die Frage, bringen wir aus Europa all die Technik dorthin und ist es nicht eigentlich besser ohne? War es nicht früher so schön angenehm, kein Klingeln, Vibrieren oder nicht der Drang eben noch schnell antworten zu müssen, überlebenswichtige Apps herunterladen, Emails lesen. Nein, all das war noch nicht in unserem Alltag. Es war einfach Ruhe. Man traf sich noch mit Freunden und hatte noch Zeit für diese. Nicht wie heute, wo man sich nach langer Zeit mal wieder sieht und dann sitzt jeder da und schreibt mit einem anderen Freund, der gerade nicht dabei sitzt. Das ist ja schon sehr paradox in der heutigen Gesellschaft. Und doch kann man es sich nicht mehr ohne die Smartphones so richtig vorstellen…
Die Frage ob mit oder ohne Technik und Fortschritt in Ghana haben nicht wir zu entscheiden. Und die Menschen vor Ort haben sich längst dafür entschieden. Trotzdem fehlt es in den meisten Haushalten an Computern, sei es für die tägliche Recherche oder das Verfassen einer Bewerbung. Dinge die auch im ghanaischen Alltag immer erforderlicher werden. Natürlich geht es auch anders, draußen in den Dörfern mahlen die Mühlen der Technik langsamer und andere Dinge stehen im Vordergrund. Aber der Fortschritt ist da und nun gilt es die große Herausforderung anzunehmen diesen richtig zu nutzen. Über die virtuellen Medien steigen die Chancen das Internet für Bildungszwecke zu nutzen. Computer an den Schulen können teure Lehrbücher ersetzten und bei gewissen Berufen ist auch in Ghana ein versierter Umgang mit dem Computer, Excel und Word gefragt.
Wir können und wollen den Fortschritt weder hier noch in Ghana aufhalten, sondern ihn nutzen und daraus Chancen entwickeln Ghana zu unterstützen noch stabiler, fortschrittlicher und somit attraktiver für Fachkräfte aus dem eigenen Land zu werden. Dass Bildung einer der Schlüssel zum Erfolg ist wissen, sowohl wir hier in Deutschland, als auch die Menschen in Ghana. Gemeinsam werden wir also vieles dafür tun an diesem Schlüssel stetig zu drehen.
*Die Zeit, Ausgabe N°20, 8 Mai 2013